Nurturing language learning in children requires a natural and pressure-free approach. It is widely recognised that the earlier language learning is incorporated, the better. Young children have a remarkable ability to absorb new languages effortlessly. By starting language learning at an early age, we can take advantage of their natural curiosity and linguistic flexibility.
Creating an immersive language environment is crucial. Surrounding children with the target language through conversations, songs, stories, and everyday activities helps them develop a sense of familiarity and comfort with the language.
Incorporating play-based activities into language learning is highly effective. Children learn best when they are engaged and having fun. Incorporating games, role-playing, and interactive exercises allows them to practice language skills in a relaxed and enjoyable manner. This not only enhances their language abilities but also fosters a positive attitude towards learning.
Following children’s interests is another key strategy. When children are allowed to explore topics and themes that captivate their attention, they become more motivated to learn and actively participate in language activities. Tailoring language lessons to their interests, such as discussing their favourite hobbies, animals, or superheroes, helps create a meaningful and relevant language-learning experience.
Patience and encouragement play a vital role in nurturing language learning. Language acquisition is a gradual process, and children may experience periods of confusion or frustration. It is important for parents and educators to be patient, understanding, and supportive during these times. Celebrating their progress, praising their efforts, and creating a positive and supportive environment can boost their confidence and motivation to continue learning.
By incorporating these strategies and allowing children to learn languages at their own pace and in their own time, we foster their love for language acquisition. This approach helps them develop a genuine passion for languages and empowers them to embrace language learning as a lifelong journey.
Zweimal im Jahr lädt das Schulteam uns Eltern zur Elternschule ein. Am 6. Mai war es wieder so weit. Pünktlich um 8 Uhr morgens, wie unsere Kinder an normalen Schultagen, nehmen wir die Seilbahn. Das Ziel ist diesmal Hütteldorf-ein schönes Plätzchen im Kohlerer Wald, wo die Schulkinder immer montags ins Dorfleben eintauchen.
Im Morgenkreis wählen wir einen Bürgermeister und einen Bankdirektor, der uns jeweils 10 Dd´s (die Währung in Hütteldorf) zu unserer freien Verfügung austeilt. Nach einer Einführung widmet sich jede und jeder seiner selbst ausgesuchten Aufgabe:
Es gibt natürlich, wie auch montags, eine Bar, wo Kaffee und Kulinarisches erhältlich sind.
Eine Mama verkauft selbstgezogene Blumensamen und dazu gibt es ein selbstverfasstes Gedicht. Ein Papa führt durch eine Visualisierungsübung, in der körperliche Grenzen erweitert werden.
In einem Geschäft gibt es gebrauchte Kinderkleidung, in einem anderen selbst gemachte Armbänder.
Viel zu früh ruft uns Ruth wieder in den Kreis (uns macht es anscheinend genauso viel Freude wie den Kindern unsere Talente zu zeigen und mit dem von uns Mitgebrachten zu handeln).
Unsere Aufgabe besteht nun darin, in Kleingruppen Regeln zu erarbeiten, welche uns für den Schulalltag als wichtig erscheinen. Die anschließende Diskussion führt uns über die Regeln hinaus hin zu einem in unserer Schule immer wieder aufkommenden Thema: Wieviel Struktur brauchen unsere Kinder um alle wichtigen kulturellen Fähigkeiten zu erlernen? Wäre es zum Beispiel sinnvoll einen Wochen- / Monatsplan einzuführen?
Von außen ist es oft schwierig zu erkennen, was in unserer Schule eigentlich passiert und es kann leicht der Eindruck entstehen, dass die Kinder „nur“ spielen. Aus der Perspektive des Kindes jedoch, ist keine Tätigkeit sinnlos- alles dient dem ganzheitlichen Prozess zu wachsen-erwachsen zu werden. Dafür ist es wichtig, dass sich Kinder intellektuelle aber auch körperliche, soziale und emotionale Fähigkeiten aneignen. Alles passiert im Rhythmus des Kindes und seiner Entwicklung.
Auf dem Rückweg zur Seilbahn befinden wir im Gespräch, dass ein derartiges Schulprojekt eigentlich höchst politisch ist. Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, deren Menschen Raum und Zeit haben sich selbst zu entdecken und das zu tun, was sie in ihrem Inneren bewegt?
Es braucht Mut und Vertrauen neue Wege zu gehen. BegleiterInnen, Eltern und Kinder der freien Montessori Schule stärken sich gegenseitig in beidem-seit über 20 Jahren.
Kinder wachsen Eltern wachsen. Ich glaube, es wichtig uns ab und zu daran zu erinnern, dass unsere Kinder mit Wachsen beschäftigt sind und unser Verständnis brauchen. Es ist angemessen, wenn wir mit gütigem Blick auf unsere Müdigkeit schauen, uns Fehler verzeihen und sanft mit unseren Unzulänglichkeiten sind. Wir alle wachsen.
Die Ärmel sind zu kurz, der Bund rutscht dauernd hoch: Das Kind braucht eine neue Jacke, es ist schon wieder gewachsen! Mit kleinen Kindern ist das Kleider – Management eine zeitraubende Angelegenheit. Ich glaube, wir Erwachsenen vergessen darüber hinaus oft, was es bedeutet, ständig zu wachsen. Wir sind es gewohnt, Entfernungen und Räume einschätzen zu können, wir wissen recht genau, wo wir Platz haben und wo nicht. Kinder hingegen müssen ihre inneren Messungen immer wieder erneuern – nichts bleibt wie es war. Der Bewegungsradius verändert sich ständig, ebenso wie sie Schrittlänge und die Reichweite der Arme und plötzlich fühlt sich der Korb, in den man sich immer hineingekuschelt hat eigenartig eng an. Manchmal wächst der kleine Körper schnell und die Knochenhaut schmerzt besonders nachts oder die rechte und die linke Seite entwickelt sich nicht ganz synchron und zwackt und zieht – Wachstumsschmerzen sind zwar wissenschaftlich nicht nachweisbar und doch machen viel Familien die Erfahrung, dass sie sehr real sein können. Ich glaube, es wichtig uns ab und zu daran zu erinnern, dass unsere Kinder mit Wachsen beschäftigt sind und unser Verständnis brauchen.
Mit den Kindern wachsen auch wir Eltern mit – ob wir wollen oder nicht. Mit einem Mal müssen wir kostbare Gegenstände weiter oben in Sicherheit bringen, uns an neue Superheldinnen gewöhnen, die Art zu spielen, die Sprache, die Bedürfnisse der Kinder ändern sich und wir müssen und dürfen uns darauf einstellen. Uns mit den Kindern mitzuentwickeln tut uns gut. Es bricht Gewohnheiten auf, die sich eingeschliffen haben, es fordert uns heraus, neue Lösungen zu finden, das hält uns flexibel und fit. Sich immer wieder neu einstellen zu müssen ist auch für uns anstrengend, auch wir Eltern brauchen Verständnis für unser inneres Wachstum. Es ist angemessen, wenn wir mit gütigem Blick auf unsere Müdigkeit schauen, uns Fehler verzeihen und sanft mit unseren Unzulänglichkeiten sind. Wir alle wachsen.
3 Aspekte, die das Selbstwertgefühl deines Kindes stärken
Weiß und spürt dein Kind, wie wertvoll es für dich ist?
Wir alle möchten das Gefühl haben, von unserem Umfeld gesehen und wertgeschätzt zu werden. Wir möchten so geliebt werden, wie wir sind. Auch Kinder sind da keine Ausnahme: Auch sie brauchen das Gefühl, für ihr Umfeld wertvoll zu sein. Wie können wir ihnen dieses Gefühl vermitteln? Das alleinige Wissen um unsere bedingungslose Liebe zum Kind ist noch lange keine Garantie dafür, dass unser Kind diese Liebe auch tatsächlich als Liebe wahrnimmt: Ist es im Alltag nicht oft so, dass wir öfter mit unseren Kindern schimpfen und an ihnen herumnörgeln als dass wir ihnen zeigen, wie sehr wir sie lieben?
Impuls: Vielleicht magst du deinem Kind auch mal ganz direkt sagen, welch große Bereicherung es für dich ist und wie dankbar du bist, dass es in deinem Leben ist? Vielleicht magst du ihm erzählen, was du an ihm so schätzt und magst? Vielleicht magst du euch gemeinsame Zeit zum Lachen und Genießen schenken, einfach zum Kuscheln und Spielen?
Wie zeigst DU deinem Kind deine Zuneigung und Wertschätzung?
Dein Kind hat Grenzen – darf es sie zeigen?
Wenn wir von klein auf lernen, für unsere Bedürfnisse einzustehen und auch NEIN sagen dürfen, dann stärkt dies unser Selbstvertrauen in uns selbst. Damit unsere Kinder es schaffen, im Ernstfall gegenüber anderen Personen Grenzen zu setzen, ist es deshalb wesentlich, dass sie das Neinsagen und Abgrenzen bereits zu Hause üben dürfen.
Dabei ist nicht gemeint, dass sich in der Familie nun alles um das Kind drehen soll und wir Eltern ein Wunscherfüllungsprogramm spielen müssen. Es geht hier vielmehr um die persönlichen Grenzen des Kindes. Wie verhältst du dich zum Beispiel, wenn dein Kind dich mal nicht umarmen oder es der Oma kein Bussi geben möchte? Kannst du dies akzeptieren oder tust du dich damit schwer? Reaktionen wie „Aber dann ist Oma seeehr traurig“ oder „Hast du Mami nicht mehr lieb?“ verwirren das Kind, weil es sich zwischen dem eigenen Bedürfnis nach Distanz und dem Bestreben, niemanden enttäuschen zu wollen hin und hergerissen fühlt. Wenn wir sein NEIN hingegen akzeptieren, bestärken wir es im Wissen, dass sein momentanes Bedürfnis nach Distanz okay ist.
Impuls: Wie leicht fällt es dir, DEINE EIGENEN Bedürfnisse ernst zu nehmen? Schaffst du es zum Beispiel, den zusätzlichen Arbeitsauftrag abzulehnen oder nimmst du ihn seufzend doch an, obwohl dir die Arbeit bereits bis zum Hals steht?
Ich lade dich ein, dein eigenes Abgrenzungs-Verhalten unter die Lupe nehmen. Je klarer wir Eltern in Bezug auf unsere eigenen Bedürfnisse sind, desto stärker werden unsere Kinder. Das gibt ihnen Orientierung und Halt.
Was denkst du über dein Kind?
Wie würdest du dein Kind beschreiben? Ist es laut, anstrengend, verspielt, introvertiert und schüchtern, wild, aggressiv, ein Außenseiter…?
Was wäre, wenn du all diese Definitionen und Vorstellungen über dein Kind nicht hättest? Was braucht es, dass du alle Erwartungen an dein Kind loslässt?
Unsere Gedanken erschaffen bekanntlich unsere Realität. Je mehr wir voll Sorge, Angst oder Ärger auf unser Kind schauen, desto mehr besteht die Gefahr, dass wir das Verhalten, das wir für bedenklich halten, womöglich noch verstärken.
Impuls: Fokussiere dich stattdessen auf das, was dein Kind bereits gut kann oder visualisiere, wie es eine Qualität, die du dir für dein Kind wünschst, bereits integriert hat: Dadurch bestärkst du es positiv.
Inwieweit hast du diese Qualitäten auch bereits in dir selbst entfaltet? Was und wie denkst du über dich selbst? Wo kannst du deinem Kind liebevolles Vorbild sein?
Zur Person:
Dr. Doris Kaserer Thomaser: Pädagogin, seit 1997 Trainerin im Bereich Selbstbehauptung und Stärkung von Selbstvertrauen. Diverse Ausbildungen in energetischer Heilarbeit, familylab-Seminarleiterin nach Jesper Juul, Coachings- und Beratungsarbeit in eigener Praxis in Terlan. www.doriskaserer.com
Zum Weiterlesen und Vertiefen:
Jesper Juul: Dein kompetentes Kind
Jesper Juul: Nein aus Liebe: Klare Eltern – starke Kinder
Jesper Juul: Grenzen, Nähe und Respekt. Auf dem Weg zur kompetenten Eltern-Kind-Beziehung
Sonja Blattmann und Gesine Hansen: „Ich bin doch keine Zuckermaus“, Verlag Mebes & Noack: Lieder und Geschichten über Kindermut und Selbstbewusstsein, mit CD. Ab ca. 3 Jahren.
Sonja Blattmann: In mir wohnt eine Sonne. CD. Lieder für mutige Mädchen und Jungen … und alle, die es werden wollen. Themen: Selbstwert, Abgrenzung, Konflikte lösen, Alarmsignale ernst nehmen, Gefühle.
Dagmar Geisler: Mein Körper gehört mir, Loewe Verlag.
Gisela Braun, Dorothee Wolters: Das große und das kleine Nein, Verlag an der Ruhr: Das „kleine Nein“, das niemand hören will, wird zu einem „großen Nein“. Thema „Grenzüberschreitungen“ und Nein sagen. Ab Kindergartenalter.
Sabine Seyffert: Kleine Mädchen – starke Mädchen. Spiele und Phantasiereisen, die mutig und selbstbewusst machen. Kösel Verlag. Ab 4 Jahren.
Ich ertappe ich dabei, wie ich mir Gedanken um meinen Sohn mache. Ich bemerke, dass er gerade eine Krise durchläuft, hadert, sich entwickelt und ich schaue mir zu, wie ich mir Sorgen mache, ob er das ja gut schaffen wird. Ich überlege mir, wie ich ihm helfen könnte, entwerfe Maßnahmen und Strategien im Kopf.
Eine Freundin ruft mich an, die sich Sorgen um ihren Sohn macht. Während des Gesprächs wird mir klar, was der erste Schritt ist: ich lehne mich zurück, atme tief durch und spüre die Liebe, die zwischen meinem Sohn und mir fließt wie ein kleiner und sehr lebendiger Bach aus Licht, der sich zugleich in beide Richtungen bewegt. Vor meinem inneren Auge sieht das sehr schön aus. Ich verweile in diesem Gefühl und fühle, wie sich Zuversicht in mir ausbreitet. Die Verbindung ist wichtig und wunderschön, die Ideen, wie ich ihn am Besten unterstützen kann, werden sich einstellen, genau dann, wenn es sie braucht.
Von Katharina Fichtner, Sozial- und Wildnispädagogin
Dieser Artikel ist in zwei Teilen veröffentlicht worden. Hast du den ersten Teil schon gelesen? Hier findest du den link.
Anregungen zum unbeschwerten Naturerlebnis mit Kindern
Weg von den Wegen! Nichts ist so langweilig für Kinder wie ein breiter Wanderweg, bzw. Forststraße. Unübersichtliche Pfade suchen, auch mal den Wildpfaden hinterher strolchen, solange dies keine Gefahr für Mensch und Natur bringt.
Zeitlosigkeit! – Lasst Uhren zuhause, schaltet Handys ab. Versinkt in der Zeitlosigkeit.
Lust auf Natur – Woran liegt es wenn die Kinder nicht raus wollen? Wollen sie in Ruhe spielen? Dann findet draußen ein schönes Plätzchen dafür, auch ohne sportliche Meisterleistungen. Wollen sie bei ihrem Spielzeug sein? Dann kann es hilfreich sein, z.B. eine Spielfigur mit in den Wald zu nehmen um z.B. ein Haus für sie zu bauen.
Respekt vor den Waldbewohnern – Kinder zertreten anfangs oft aus Unsicherheit Spinnen und andere kleine Tiere. Bringt ihnen Achtung und Respekt vor allem Leben bei! In kurzer Zeit werden die Kinder sich zu großartigen Tierrettern entwickeln.
Kinder dürfen laut sein! – Die Tiere wissen eh schon längst, dass wir da sind, egal, ob laut oder leise. Lautstärke ist oft ein Zeichen von Unsicherheit. Helft den Kindern, sich in der Natur zuhause zu fühlen, und sie werden von alleine leiser.
Überschüssige Energie will richtig gelenkt sein. – Nicht mutwillig Brennnesseln, Giftpilze und Ameisenhaufen „ummähen“ lassen. – Die Energie kann z.B. gelenkt werden in Äste schleppen für ein Lager, oder dürre Äste von Nadelbäumen nach Anweisung mit einem Stock abhauen – das tut keinem weh!
Macht „was“! Findet mit den Kindern Holz zum Schnitzen, Kräuter zum Verarbeiten, Naturmaterial zum Werkeln, Spielen, Mit-nach-Hause-nahmen. Erwachsene können sich herrlich erholen, indem sie im Wald sitzen und flechten, weben, Kräuter sammeln, Schnitzen, während sie ihre Kinder im Auge behalten die unbehelligt spielen können.
Sprecht über Gefahren! – Macht auf Gefahren, z.B. ein Erdwespennest, aufmerksam, aber unaufgeregt.
Erweitert die Komfortzone, damit ihr selbst euch wohl fühlt. Entwickelt eure eigene Natur-Kompetenz weiter. Was mache ich gegen Kälte oder Nässe? Finde ich auch im Dunkeln sicher zurück? Wie kann ich in der Natur Medizin gegen Schnitte, Stiche und Blasen finden?
Zeigt Grenzen auf – Wie weit dürfen die Kinder alleine Gehen? Ab wann wird´s gefährlich? Was gibt’s für (wenige) Regeln?
Geheime Signale – Vereinbart und übt Signale, z.B. Tierlaute, um euch zu verständigen und ggf. wieder zu finden.
Sprecht mit größeren Kindern spielerisch durch, was zu tun sei, wenn sie sich verlaufen. Übergebt auch mal den Kindern die Führung, um zurück nach Hause zu finden.
Verlagert Lebensbereiche nach draußen – Warum nicht mal versuchen, Schulaufgaben am Lieblingsplatz im Wald zu machen, Buch, Werkstücke, Hängematte mitzunehmen? Geburtstage, Jahresfeste, Weihnachten draußen zu feiern?
Essen und Trinken erhöht oftmals die das Gefühl von Geborgenheit. Also Brotzeit mitnehmen! Essbares (umsichtig und sicher) sammeln und verarbeiten.
Dem Wald etwas Schönes mitbringen. Ein Edelstein, etwas Vogelfutter, ein Schmuckstück aus Naturmaterial, Samen, Dank etc. sind ein geeignetes Mitbringsel für die Bewohner des Waldes. Die Kinder verstehen dies intuitiv und die Verbindung zu allem Lebendigen wird gestärkt fürs Leben.
Aktivitäten im Wald
Waldzwerge basteln und Zwergenhäuser bauen
Material: Filzwolle, Wolle, Kiefernzapfen
Mit zwei verschiedenen Farben an Filzwolle und einem Stück Schnur lässt sich unkompliziert ein Waldzwerg basteln. Für kleinere Kinder tut´s auch ein Kiefernzapfen, versehen mit einer Zipfelmütze aus Filzwolle. Die kleineren Kinder werden diese Wesen lieben und ihnen gerne ein Haus aus Waldmaterial bauen. Dies ist gut geeignet für Kinder, die sich noch sehr unsicher fühlen im Wald!
Wichtig: Reine Naturmaterialien dürfen im Wald gelassen werden. Andere Materialien werden wieder mit nach Hause genommen. Im Frühling freuen sich die Vögel über die Wollfasern der Zwerge, sie zerpflücken sie dann gern um für ihre Küken warme Nester zu bauen!
Häuser für Tierfiguren bauen
Größere Kinder nehmen gern anstatt Wollzwerge selbstgemachte Mäuse aus Lehm oder mitgebrachte Tierfiguren, für die sie einen Bau erstellen wollen. Mit ein wenig Anregung spielen und bauen die Kinder damit oft stunden-und tagelang.
Waldkugelbahn
Material: 1 Golfball pro Kleingruppe, Stöcke, Rinde, abfallendes Gelände
Eine kleine Gruppe Kinder baut eine Kugelbahn aus Naturmaterial auf den abfallenden Waldboden. Mit Stöcken, Rindenstücken, Löchern im Boden etc. wird eine möglichst lange Kugelbahn erstellt und immer wieder verbessert. Gut geeignet für größere Kinder.
Verstecken im Wald
Man kann sich Tiernamen geben oder einfach so verstecken spielen im Wald. Am besten vorher Tarnkleidung anziehen und das Gesicht mit Kohle tarnen. Ein herrliches Spiel für klein und groß! Anschließend kann über Tarnung und Tierstrategien gesprochen werden.
Schatzsuche im Wald
Mit Pfeilen, die mit Stöcken gelegt werden, Schnipsel aus Sägespänen oder Wollfasern aus Naturfilzwolle legt eine Mannschaft eine „Spur“ vom vereinbarten Startplatz zum Schatz!
Tierspuren lesen
Vor allem im winterlichen Schnee, aber auch im nassen Erdreich nach viel Regen lassen sich herrlich Tierspuren finden: Wohin führt die Spur? Von wem stammt sie? Wann war das Tier unterwegs? Wo schläft dieses Tier? Wo frisst es? Man kann dabei wunderbar die Zeit vergessen – und so manches Wunderliches über die Tiere erfahren. Eine Bestimmungshilfe mit Tierspuren ist hilfreich.
Hartmann, Thom: ADHS als Chance begreifen, Lübeck 2004
Renz-Polster/ Hüther: Wie Kinder heute wachsen. Natur als Entwicklungsraum. Ein neuer Blick auf das kindliche lernen, Denken und Fühlen, Beltz Verlag 2013
Weber, Andreas: Grün heilt! P.M. 08/2017 S. 64 – 69
Weber, Andreas: Mehr Matsch. Kinder brauchen Natur. Berlin, Ullstein-Verlag 2011
Von Katharina Fichtner, Sozial- und Wildnispädagogin
Kinder spielen
aus dem gleichen Grund
wie Wasser fließt und
Vögel fliegen.Fred O. Donaldson
Kinder und Bäume passen gut zusammen. Beide brauchen erst feste, weit verzweigte Wurzeln, bevor sie scheinbar in den Himmel wachsen. Ach, wie lieben wir – naturbewegte Erwachsene – Bilder von Kindern, die auf Bäumen sitzen oder im Grünen spielen! Aber im Alltag ist es gar nicht so einfach, einen Naturausflug zu unternehmen, der für Klein und Groß passt. Wie kann es klappen, dass es ein Gewinn für die ganze Familie wird?
Gehe wir auf Spurensuche der kindlichen Natur:
Wald heilt!
Zahlreiche Studien belegen, was intuitiv jeder weiß. Wald heilt. Blutdruck und Stresshormone verringern sich, Aggression nimmt ab, Kreativität und Konzentration nehmen zu bei Aufenthalt im Wald bzw. im Grünen. Es wurde sogar eine entzündungshemmende Wirkung bei Aufenthalt im (Nadel-) Wald nachgewiesen. In Japan wird „Waldbaden“ als Medizin gegen Krankheiten vom Arzt verschrieben.
Wald macht stark
Nicht nur Muskeln werden aufgebaut vom vielen Über-Wurzeln-steigen, Äste-zum-Lager-schleppen und Auf-die-Bäume-klettern. Es macht unsere Kinder stark im Selbstvertrauen. Kinder, die sich regelmäßig in Wald und Natur aufhalten, werden ihr Revier immer besser kennen und ihre Reviergrenzen ausweiten – und somit ihre Komfortzone. Es macht sie stark im Selbstvertrauen und widerstandsfähiger für die Stürme des Lebens. Sie fühlen sich zunehmend sicherer, im Wald, in sich selbst, im Leben.
Wald macht auch stark in der Verbindung zu anderen Wesen. Umgang mit anderen Lebewesen wird eingeübt als selbstverständliches Miteinander. Das Schutzbedürfnis, das Kinder selbst haben, spiegelt sich häufig in dem einfühlenden Schutz, den sie Tieren und Pflanzen anbieten.
Wald macht erfinderisch
In der Natur werden Probleme nicht auf Knopfdruck gelöst. Auch vorgefertigtes Spielzeug ist nicht vorhanden. Improvisation ist das Gebot der Stunde. Man muss improvisieren, wenn man einen Bach ohne Brücke überqueren will. Der Geist wird geweitet und Kommunikation mit anderen grundgelegt. Studien haben ergeben, dass die Geburtsstunde vieler wichtiger Erfindungen in der Natur stattgefunden hat.
Wald macht feinfühlig
Wer mit einer Gruppe Kinder regelmäßig in den Wald geht, kann feststellen, dass sie anfangs oft sehr laut sind, mit der Zeit aber immer ruhiger werden. Sie kommen an in der feinen Schwingung des Waldes, in der Welt der Langsamkeit und Stille (die jedoch auch mal laut und bedrohlich werden kann). Sie begegnen toten Tieren oder umgestürzten Bäumen. Dies ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Sie lernen, wie empfindlich und schutzbedürftig Leben ist. Sie treten ein in das unsichtbare Band, das alles Lebendige verbindet.
Wald macht schlau
Hirnforscher haben festgestellt, dass Informationen im Kopf umso länger abrufbar bleiben, je mehr Sinne bei der Lernerfahrung zum Einsatz gekommen sind. Wenn ein Kind (oder ein Erwachsener) eine Lärche nur durch Foto und Wort kennen lernt, bilden sich viel weniger Nervenstränge im Hirn aus, als wenn es im Schatten der Lärche spielt, im Frühjahr mit seinen frischen Nadeln Tee kocht, sein Harz auf den Händen kleben hat, Lärchenholz sammelt, um Wärme in eine kalte Nacht zu bekommen und Vögel in seiner Baumkrone singen hört. Dann wird Information zu Wissen und Lernen zu Kompetenz. Es bringt unsere nachwachsende Generation zu vernetztem Lernen, Denken und Handeln, das wir so dringend für eine zukunftsfähige, friedliche Welt brauchen.
Gefahren in der Natur
Pass auf! Die Welt ist gefährlich!
Oftmals ist die Sorge um Gefahren in der Natur ein zu großes Hemmnis, um unbeschwert in ein Abenteuer hineinzuschlüpfen. Ja, es gibt Gefahren da draußen und ja, das Leben ist lebensgefährlich. – Gerade deshalb müssen Kinder sich damit auseinander setzen! Nicht alle Möglichkeiten der Begegnungen mit Gefahren vermeiden, sondern vielmehr eine behutsame Auseinandersetzung damit macht Kinder kompetent. Als kleine Kinder fallen sie sanfter denn als große. Welche Welt werden sie später gestalten, wenn sie nie gelernt haben, damit umzugehen, in den Bach zu fallen, in ein Wespennest zu steigen oder sich am Feuer zu brennen? Dies soll jedoch nicht heißen, dass Erwachsene leichtfertig wegsehen, wenn es um Gefahren geht. Das Gegenteil ist der Fall – ein behutsames Gefahrenmanagement braucht viel mehr Aufmerksamkeit und Kompetenz als ein striktes Verbot.
Kinder suchen – so der Erziehungswissenschaftler Ulrich Gebhard, zweierlei in der Natur: Die Beständigkeit und die stete Veränderung. Zunächst scheint dies wie ein Widerspruch – jedoch sind es zwei Seiten einer Medaille. Der Wald, der sich ständig ändert, z.B. durch die Jahreszeiten, lässt doch bestimmte Elemente beim Alten: Der Dachsbau, das Rauschen des Baches, der alte, knorrige Baum am Wegesrand. Die Gesetze des Lebens eben.
Der Wald als Spiegel der Seele
– für unsere Kinder genauso wie für uns Erwachsene. Wenn wir mit der Entdeckerfreude und Neugier der Kinder dem Wald begegnen, gepaart mit dem behutsamen Hintergrund der Erwachsenen, damit „nichts Schlimmes“ passieren kann, dann gibt es eine Begegnung auf Augenhöhe in Respekt, mit allem, was lebt: Kinder, Tiere, Pflanzen, Ich. Dann werden Zeit, Hunger und Sorgen vergessen. Dann kommt man heim mit einem Sack voller zukunftsfähiger Geschichten.
Da sind sie wieder, die kleinen Ärgernisse: die Kinderschuhe liegen herum, du bist barfuss auf einen Legestein getreten (das tut richtig weh!) und der Biomüll steht immer noch da, obwohl er schon gestern in die Tonne getragen werden hätte sollen. Schnell hat sich die gute Laune hinter den Winterwolken verkrochen.
Das Schwierige an den kleinen Ärgernissen ist, dass wir sie in unseren Emotionen mit anderen Ärgernissen verketten.
Zum Beispiel so: Die Schuhe stehen im Weg – Der ganze Vorraum ist vollgestellt – Wir müssen hier dringend ausmisten! – Das muss wieder einmal ich in die Hand nehmen, denn sonst wird das nichts!! – Immer muss alles ich alleine machen!!! – Ich bin so müde und ganz alleine!!!!
Eine solche Verkettung geschieht blitzschnell und ohne dass es uns bewusst ist, wir merken nur, dass wir uns plötzlich überfordert und hilflos fühlen. Die Verkettung greift gerne dramatische Situationen aus unserer Vergangenheit auf, die gar nicht mehr aktuell sind und tut so, als würden wir wegen ein paar Kinderschuhen unser Leben komplett hinterfragen müssen.
Ich finde es ziemlich spannend zu beobachten, womit ich die kleinen Stolpersteine in meinem Leben verknüpfe, damit sie zu schweren Bergen werden. Ein sicherer Hinweis auf die Verkettung ist, dass ich verallgemeinere, ich sage innerlich Sätze, die mit „immer“, „alle“, „nie“ und „niemand“ beginnen. An guten Tagen schaffe ich es, dann zu mir selbst zu sagen: Es ist gar nicht wahr, dass du alleine bist! Und es stimmt, dass das Vorzimmer eine Aufräumaktion braucht, aber die will geplant sein und das steht jetzt nicht an. Jetzt kann ich die Kinderschuhe ein bisschen zur Seite schieben, damit ich gut vorbeikomme, um mir in Ruhe ein Glas Saft einzugießen. Dann überlege ich mir, wann ich mit meiner Familie gemeinsam die Situation hier im Vorzimmer besprechen kann, damit wir gute und kreative Lösungen finden.