Autor: Chiara Zanellati
Potsdam – Bericht Joshua
Auf den Schüleraustausch nach Potsdam hatte ich das ganze Jahr schon sehnsüchtig gewartet, bis wir am Samstag den 23. April 2022 endlich mit dem Zug nach Potsdam fuhren!
Ich kam zu einer Familie, die ein bisschen außerhalb von Potsdam wohnte und sehr nett war.
Einen Tag nach unserer Ankunft fuhr meine Gastfamilie und ich mit dem Fahrrad zum Seddiner See. Dort trafen wir uns mit den anderen Boznern und deren Gastfamilien. Beim See spielten wir verschiedene Spiele und wir machten ein Picknick. Dieser Tag gefiel mir nicht so gut, weil ich zu diesem Zeitpunkt die „Potsdamer“ nicht so gut kannte,
Am Montag gingen wir ganz normal in die Schule. Die Schule war ein bisschen größer als die unsere und fing, nicht wie unsere um 8.00 Uhr, sondern erst um 9.00 Uhr an. Den späteren Schulbeginn sehe ich nicht unbedingt als Vorteil, da man erst so gegen halb drei Uhr Zuhause ist und ich das ziemlich spät finde.
Aber zurück zur „Rappelkiste“ (Name der Schule): ich finde sie eine sehr schöne Schule mit vielen unterschiedlichen Räumen.
Am Nachmittag gingen wir uns Potsdam anschauen. Ich fand die Brandenburger-Straße ganz schön und das Schloss Sanssouci umwerfend. Auch schön war das Brandenburger Tor von Potsdam.
Nach der Stadttour fuhren Milan (der Junge, dessen Familie mich aufgenommen hatte) und ich zu ihm nach Hause. Dort spielten wir Schach.
Am Dienstag war „Berlin-Tag“. Kamila, Hannah, Paul, Vico und ich fuhren mit dem Zug von Potsdam-Rehbrücke nach Berlin-Zoologischer Garten. Zuerst gingen wir zur Gedächtniskirche.
Von dort fuhren wir nach Kreuzberg. Dieses Viertel schockierte uns alle, weil ziemlich seltsame Passanten uns entgegen kamen. Andererseits aß ich dort den besten und auch schärfsten Döner, den ich je gegessen habe. Von Kreuzberg gingen wir zu Fuß zur Berliner Mauer, die mich umhaute! Ich konnte es nicht fassen, dass das einmal die Grenze zur westlichen Welt war.
Nach der Besichtigung der Mauer spazierten wir zum Alexanderplatz und von dort zum Fernsehturm. Mit dem Aufzug fuhren wir auf den Turm. Die Aussicht von dort oben war gewaltig!
Wieder am Boden besichtigten wir weiter die Stadt. Die Straße „Unter den Linden“ gefiel mir fast am besten, weil dort die Gebäude so schön waren. Vor dem Berliner Brandenburger Tor machten wir einige Fotos, dann gingen wir zum Holocaust-Denkmal. Zu guter Letzt gingen wir ins Hardrock-Café, um uns eine Mütze zu kaufen.
Dann ging es ab nach Hause, denn alle waren müde.
Am Mittwoch fuhren wir mit dem Fahrrad zum Krampnitzsee. Dort gingen wir paddeln. Das Paddeln erwies sich als sehr anstrengend, aber megatoll! Ich war zusammen mit Hannah und Vico im Boot und wir funktionierten gut als Team. Ziel unserer Tour war eine kleine Bucht. Die Potsdamer, auch die Lehrer, gingen dort im See baden. Mir war das Wasser zu kalt, um darin zu schwimmen.
Am Donnerstag gingen wir gemeinsam mit den Potsdamern ins Technik Museum Spectrum. Dieses Museum war genial! Wir konnten so viele Dinge ausprobieren. Um alles beschreiben zu können, bräuchte ich mindestens zwei Seiten.
Am Abend lud meine Gastmutter mich, Hannah und Lilith (das Mädchen, bei dessen Familie Hannah Gast war) auf eine Pizza ein.
Am Freitag waren wir nur kurz in der Schule. Dann fuhren wir mit dem Zug wieder nach Hause, nach Südtirol. Die Rückfahrt war viel langweiliger als die Hinfahrt.
Fazit der Reise: megacool und empfehlenswert
Technik Museum Spektrum in Berlin
Brandenburger Tor Berlin
Dieses Denkmal beeindruckte mich.
Joshua
Potsdam – Bericht Paul
Hannah, Joshua, Vico und ich, Paul, begleitet von Kamila, starteten am 23. April 2022 um 7.50 Uhr am Bozner Bahnhof Richtung Potsdam.
Am Anfang war ich sehr aufgeregt, aber als ich im Zug saß, freute ich mich nur noch.
Wir fuhren ca. zehn Stunden mit dem Zug. Während der Zugfahrt mussten wir drei mal umsteigen: in Kufstein, in München und in Berlin. Ich fand es sehr schade, dass wir nicht die ganze Zeit einen Vierer-Sitzplatz bekommen hatten. Denn so hatten wir nicht die Möglichkeit, gemeinsam zu reden oder etwas zu spielen.
Wir kamen am späten Abend müde in Potsdam an.
Mein Gastkind Aiven und seine Familie, bestehend aus seiner Mutter, seiner kleinen Schwester und seinem Vater, holten mich vom Bahnhof ab.
Nachdem wir alle zusammen ein Eis gegessen hatten, fuhr ich mit meiner Gastfamilie im Auto zu ihrem Haus. Dort trug ich meinen Koffer in Aivens Zimmer und anschließend grillten wir im Garten.
Ich schlief gemeinsam mit Aiven in seinem Zimmer.
Am Sonntag fuhren wir Bozner mit den Potdamer Sekus zu einem See, um dort ein Picknick zu machen. Wir hatten vor, auch im See zu schwimmen, doch das Wasser war viel zu kalt. Stattdessen spielten wir Fußball, Wikinger-Schach und Beachvolleyball. Dabei hatten wir viel Spaß.
Am Montag fuhren wir in die „Rappelkiste“, so heißt unsere Partnerschule, wo wir einen kleinen Eindruck vom Schulalltag dort bekamen.
Am Nachmittag besichtigten wir Bozner und unsere Gastfamilien Potsdam und das Schloss Sanssouci. Ich war sehr fasziniert vom Park und dem Schloss.
Am Dienstag gingen wir Bozner Berlin besichtigen, wo wir Kreuzberg, die Berliner Mauer, den Alexanderplatz, den Fernsehturm, das Brandenburger Tor und das Judendenkmal ansahen.
Ich fand Berlin für meinen Geschmack etwas zu groß, aber ich war sehr beeindruckt von den Bauwerken in Berlin und ich machte viele Fotos, die ich für meine Facharbeit verwenden möchte.
Am Mittwoch gingen wir mit den Potsdamer Sekus paddeln. Es war etwas anstrengend, aber auch sehr lustig. Joshua, Vico und ich wären beinahe gekentert! Zum Glück blieben wir trocken.
Am Nachmittag besichtigten wir wieder Potsdam und kauften dort Souvenirs.
Am Donnerstag besuchten wir gemeinsam mit den Sekus der Potsdamer Schule das Spectrum, ein Technik-Mitmach-Museum. Dort beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Themen: z.B. Elektrizität und optischen Täuschungen. Es war sehr spannend, lustig und interessant.
Anschließend besuchten wir eine Ausstellung über die Geschichte der Autos, der Computer und Robotik.
Am Nachmittag packte ich wieder meinen Koffer, unser Aufenthalt ging dem Ende zu.
Am Freitag fuhren wir mit unseren gepackten Koffern in die Schule, wo wir uns von allen verabschiedeten. Von der Köchin bekamen wir noch einen kleinen Reiseproviant.
Wir gingen zum Bahnhof, von wo aus wir zum Berliner Hauptbahnhof fuhren. Von dort fuhren wir wieder den gleichen Weg zurück nach Südtirol. Ich stieg aber in meiner Heimatstadt Brixen aus, alle anderen in Bozen.
Mir hat die Reise sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit dazu hatte. Ich hatte Glück mit meiner Gastfamilie, die mich sehr gastfreundlich und nett aufgenommen hatte. Mit Aiven verstand ich mich sehr gut.
Mein Zimmer bei der Gastfamilie
Paul
Potsdam – Bericht Hannah
Dieses Jahr sind wir (Kamila, Joshua, Vico, Paul und ich zum Schüleraustausch nach Potsdam gefahren. Wir sind am 23.4.22 in der früh in Bozen mit dem Zug losgefahren und sind am Abend in Potsdam angekommen. Wir mussten dreimal umsteigen und waren insgesamt 10 Stunden unterwegs. Am Bahnhof in Potsdam haben uns unsere Gastfamilien abgeholt. Ich kam zu einer Familie, die sehr nett war. Sie wohnten außerhalb der Stadt, in einem kleinen Haus. Zu ihrer Familie gehörten, Gunnar, Jen, Lilith und ihre zwei großen Brüder, Luca und Fionn.
Jeden Tag haben wir etwas mit der Austauschschule Rappelkiste gemacht. Wir haben einen Familientag am See gemacht, wo wir Volleyball gespielt haben.
Wir waren in Berlin und haben uns das Brandenburger Tor, die Mauer und den Fernsehturm angeschaut. Berlin ist so schön!
Einmal sind wir paddeln gegangen. Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Wir sind auch mit der Straßenbahn und mit der U-Bahn gefahren. Wir waren auch im Spektrum. Das ist ein Technik Museum, in dem man auch technische Geräte ausprobieren kann.
Am letzten Abend sind Lilith und ich mit der Gastfamilie von Joshua Pizza essen gegangen. Dann waren dir sechs Tage auch schon um und wir fuhren am späten Vormittag mit dem Zug in Potsdam los. Wir fuhren auch diesmal wieder 10 Stunden und mussten auch dreimal umsteigen. In Bozen haben uns unsere Familien abgeholt.
Mir hat der Austausch sehr gut gefallen. Leider war das mein Letzter und mein Erster mit der Montessorischule und der Rappelkiste. Denn nächstes Jahr gehe ich in die Oberschule.
Bozen, 02.05.2022
Von Hannah Tomasi
Potsdam – Schüleraustausch
Nach einer zweijährigen Pause, bedingt durch die Coronapandemie, war es am 24.04.2022 endlich so weit. Vier Schüler der Sekundarstufe (Mittelschule)und eine Begleiterin sind am frühen Samstagmorgen mit dem Zug nach Potsdam gefahren. Nach einer zehnstündigen Zugreise sind alle mit viel Elan und Neugier am späten Nachmittag im Potsdam
angekommen. Dort wurden sie von den Gastfamilien und einigen Schülern der Schule „Rappelkiste“ freundlich in Empfang genommen und nach einer längeren Begrüßungsrunde begaben sich alle nach Hause, bzw. die „Bozner“ in die verschiedenen Gastfamilien.
Gleich am nächsten Tag, fand der „Familien Tag“ statt. Am Seddiner See haben sich die Bozner mit den Gastfamilien und Gastgeber Schülern der Sekundarstufe und mit unseren Schülern zum Picknick getroffen. Es wurde gespielt und besprochen, was so für die kommende Woche ansteht.
Das Programm unserer Gastgeberschule/ Partnerschule war dicht gefüllt:
Besuch der Schule
Besichtigung von Potsdam
Besichtigung von Berlin
Fahrradtour durch Potsdam mit geschichtlichen und kulturellen Zwischenstopps
Paddeltour am
Besuch des Technik – Mitmach – Museum in Berlin
Am Freitag fuhren alle Bozner wieder mit dem Zug nach Hause. Am späten Abend kamen alle müde und reich an Erfahrungen und tollen Erlebnissen in Bozen an.
Von Kamila Jezerska
Erinerungen von Paz
Paz ist ein Mädchen aus Argentinien, das in diesem Jahr ihren Zivildienst absolviert hat. Mit ihrer Freundlichkeit und ihrem ansteckenden Lächeln erzählt sie uns, wie die Erfahrung im Naturkindergarten war.
Ich weiß nicht mehr genau, was ich dachte, als ich zum ersten Mal in den Naturkindergarten kam, aber eines war mir sicher: Ich war im Begriff, ein neues Abenteuer zu beginnen, diesmal im Herzen des Waldes.
Von diesem ersten Tag bis heute sind mehrere Monate vergangen. Ich habe gesehen, wie die Blätter langsam von den Bäumen fielen, wie sich die Wiese weiß färbte, und auch, wie sich die ersten Frühlingsblumen schüchtern ihren Weg durch den Schnee bahnten, um schließlich zu sehen, wie der ganze Wald wieder zum Leben erwachte und uns weiterhin überrascht. Ich spreche im Plural, weil im Naturkindergarten Montessori, beide, Kinder und Erwachsene lernen: es geht nämlich jeden Tag darum, gemeinsam Entdeckungen zu machen.
Ich entdeckte, wie sich die Zeitwahrnehmung im Wald verändert, als ob die ganze Welt stillsteht und nur das Hier und Jetzt existiert, wir und alle Bewohner der Natur, und wie der Körper die Fähigkeit hat, sich an die Umgebung anzupassen.
Die Kinder spielen frei in diesem großen Raum, der wiederum in verschiedene Bereiche unterteilt ist, die auf die angebotenen kreativen Aktivitäten ausgerichtet sind und an denen sie teilnehmen können. In den kälteren Monaten des Jahres können die Kinder auch beschließen, im „Haus“ – wie sie es gewöhnlich nennen – zu bleiben, wo sie warme Hausschuhe und mehrere Themenräume für ihre Spielaktivitäten erwarten.
Die Erzieherinnen beobachten und begleiten die Kinder in ihrer sozio-affektiven Entwicklung, sie beteiligen sich an allen Vorschlägen, die der Gruppe gemacht werden, verwenden Montessori- Materialien, aber auch natürliche und recycelte Materialien und vermitteln so eine große Botschaft des Respekts und der Anerkennung für die Umwelt und alles, was sie uns bietet.
Was die Arbeitsatmosphäre betrifft, so habe ich mich persönlich sehr wohl gefühlt, ich fühlte mich immer von den Lehrern geführt und begleitet, und bin auch ihnen zu Dank gewachsen. Sie waren sehr hilfsbereit und immer offen für einen Austausch von Beobachtungen und Überlegungen.
Was die Kinder betrifft… es fällt mir schwer, die Bindung zu beschreiben, die mit ihnen entsteht, so besonders und authentisch. Im Laufe dieses Jahres war ich dabei, wie sie wuchsen, wie sie die Natur, aber auch und vor allem die sozialen Beziehungen erforschten.
Ich beobachtete wie das freie Spiel verschiedene Nuancen annehmen kann und wie die Kinder dadurch sich selbst und andere kennen lernen können. Aber das sind nur Worte, man sollte es selbst erleben, um es zu fühlen!
Andreas ist ein Junge, der beschlossen hat, ein Jahr Zivildienst an der Montessori-Schule zu absolvieren. Im Folgenden Beitrag erzählt er von seinen Eindrücken und Erinnerungen.
Frische Natur, eine angenehme Atmosphäre und fröhliche Kinderstimmen – das sind die Eindrücke, die ich mit dem Montessori-Waldkindergarten verbinde. In einem gelassenen und positiven Umfeld können die Kinder miteinander spielen, die Waldtierchen beobachten und mehr über die lokale Flora erfahren.
Im Montessori-Waldkindergarten mithelfen zu können war für mich ein bereicherndes Erlebnis. Die Arbeit mit Kindern trägt meiner Meinung nach zum persönlichen Wachstum bei; man lernt, auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen und Situationen gut einzuschätzen. Wichtige Eigenschaften, die Zivildiener*innen hierfür mitbringen müssen, sind Anpassungsfähigkeit und Freundlichkeit.
Der Waldkindergarten ist etwa fünf Minuten von der Bergstation der Kohlerer Seilbahn entfernt. Er ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, in denen die Kinder z.B. mit Ästen oder kleinen Holzstücken arbeiten oder sich ein Buch vorlesen lassen können. In den kalten Wintermonaten gingen wir in das Montessori-Haus. Dort fanden die Kinder einen Spielraum, einen Bewegungsraum, eine Sandkiste, Montessori-Materialien sowie verschiedene Gelegenheiten zum Malen und Basteln vor.
Was ich an diesem Kindergarten schätze ist das warme zwischenmenschliche Klima und der gegenseitige Respekt. Wenn ich ein Anliegen hatte oder einen Ratschlag benötigte, hatten die Begleiterinnen stets ein offenes Ohr. Durch Kommunikation und Kooperation zwischen Begleiterinnen und Zivildiener war es möglich, den Alltag stets abwechslungsreich und angenehm zu gestalten.
Ein schönes Erlebnis welches ich mit dem Waldkindergarten verbinde ist der Bau der Raupenhäuser: Eines Tages entdeckten die Kinder im Wald mehrere Raupen und beschlossen, ihnen kleine Behausungen aus Ästen und Blättern zu bauen. Die Raupen waren ihnen sehr wichtig und sie achteten stets mit großer Sorgfalt auf ihr Wohlbefinden. Durch diese Aktivität drückten sie einen Wert aus, der auch im Erwachsenenalter wichtig sein wird – der Respekt für alles Leben, das uns umgibt.