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(Italiano) Kita Tagesablauf

Leider ist der Eintrag nur auf Italienisch verfügbar.

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Kugelbahn

Auf die Plätze, fertig, roll!

Noch Tage später tüfteln wir an unserer Kugelbahn, die Klein und Groß am Familienwald gemeinsam gebaut haben. Mit jedem Versuch kommen uns neue Ideen für die XXL Murmelbahn im Wald: ein neuer Zielbereich, mehr Sprünge, sogar eine Schranke…

Guck mal, wie die Holzkugel rollt!

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Familienwald

Nachdem der „Familienwald“ bereits zweimal nicht hatte stattfinden können, sollte es an einem sonnigen Samstag im März diesen Jahres nun endlich wieder möglich sein! Ein bisschen zaghaft trudelten die Familien ein; viele waren das Wochenende in Ruhe angegangen und kamen etwas später, ihrem Rhythmus entsprechend. Und so füllte sich das uns wohlbekannte Waldkindergarten-Plätzchen nach und nach mit immer mehr Stimmen, Farbflecken und fröhlichen Gestalten, die man bald gut verteilt auf Bäumen und Ästen, auf Wurzeln und Felsen, Holzstämmen und auf der Erde sitzend stehend oder hängend antreffen konnte.

Nach einem herzlichen Begrüßungskreis mit Ingrid, Petra und Lisa, schwirrten die Kleinen und die Großen aus, um entweder kleine Waldmännlein und Waldfräulleins zu basteln oder sich am gigantischen Bau einer abenteuerlichen Waldmurmelbahn zu beteiligen.

War das ein Hallo als die große Waldmurmel, deren Hüterin Lisa war, zum ersten Mal ihren Weg über Rinden und Hölzer bahnte. Über Stock und Stein, Erde und Felsen musste sie kullern. Wo immer sie stecken blieb, wurde emsig ausgebessert und umgebaut, mit Händen beschleunigt und optimiert. Die Aufgaben „einmal nicht den Boden zu berühren, einmal nicht sichtbar zu sein und sich einmal in der Luft zu befinden“, wurden meisterhaft gelöst und ein paar Stunden später existierte sogar eine alternative Strecke als Nebenarm-Kugelbahn.

Und auch das Bastellager bevölkerten schon nach kürzester Zeit viele kleine Wichtelchen, die trotz selber Bestandteile alle anders aussahen. Bald saßen sie auf Rinden, bald baumelten sie in Bäumen …

Gegen Mittag packten alle ihr mitgebrachtes Waldpicknick aus und liessen es sich in lustiger Runde gut schmecken.

Ein den Elementen gewidmeter Abschlusskreis, rundete das Naturerleben in Gemeinschaft ab und bot noch das ein oder andere schöne Fotomotiv unserer Familien. Die Kinder halfen fachkundig mit Objekte auf die symbolischen Tücher zu legen und bald ging der Kreis über ein Lied darüber in 4 Sprachen zu singen.

Ein „Open End“ lud dazu ein, noch ein wenig zu verweilen. Das warme Wetter hatte indes vielen Sommersprossen und ein Lächeln in viele Gesichter gemalt.

Eva Kaufmann
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Der Frühling ist wieder da!

Von Naturkindergartenteam

An Fasching machen wir Naturkindergartenkinder uns jedes Jahr den Spaß und vertreiben den Winter! Ihr könnt euch vorstellen, wie laut das ist, wenn wir mit unseren selbst gebastelten „Krachmacherinstrumenten“  umherziehen, ja da verzieht sich der Winter lieber. Heuer haben wir den Winter hingegen mit selbstgebundenen Büschelbesen eifrig weg gefegt, kein Fleckchen Schnee und Eis wurde vergessen. Aber vorher haben wir dem Winter gedankt, für all das was schön, fein und lustig war, als er da war! Uns ist das wichtig, denn wir mögen den Winter schon auch sehr!

Doch nun freuen wir uns auf den Frühling. Die Weidenkätzchen haben wir schon entdeckt,  auch die Schneeglöckchen in unserem Gartenbeet und die ersten Bienen auf dem Heidekraut im Wald. Und so wie wir jeden neuen Jahreszeitenbeginn begrüßen und feiern, haben wir vor ein paar Tagen den Frühling mit einem Stocktanz und einem Lied begrüßt. Wir bastelten auch Samen-Rasseln  und haben bei einem Spaziergang durch den Wald all die Pflänzchen und Tierlein, die noch in der Erde schlummern sanft wach gerasselt. Jeden Tag werden wir nun neue Frühlingsboten entdecken und sie freudigst willkommen heißen.

der Huflattich, das Hustenblümchen ist schon da

Liebe Frühlingsgrüße aus dem Naturkindergarten.

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Alternativschule – und danach?

Im Rahmen eines „open space“ im Herbst 2016 hatten die Eltern der Montessori.coop die Gelegenheit, vier ehemalige Schülerinnen zu interviewen: Emma, Anna, Charlotte und Alena. Emma und Anna besuchen beide die Maturaklasse einer Oberschule, Alena studiert italienische Rechtswissenschaften und klassischen Gesang an der Universität Innsbruck und Charlotte besucht die 2. klasse des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Bozen.

Wie war der Übergang von der Montessori Schule zu der öffentlichen Oberschule?

Emma: „Es war nicht schwer. Ich hatte meine Schwester als Vorbild. Das Wichtigste war die Klasse: wenn die Klassengemeinschaft passt, wenn man da nette Freunde findet, dann passt alles. Am Anfang war es stressig, wenn man vor einer Schularbeit stand, doch nach den ersten Monaten versteht man, wie man das am Besten angeht. Ich konnte es nicht erwarten, Hausaufgaben zu bekommen. Das Schulsystem selbst verstehe ich nicht wirklich. Es ist einfach so.“ 

Charlotte: „Vom Stoff her war der Übergang kein Problem, das Verhältnis mit den Lehrern war da schon schwieriger.“

Alena: „Ich war gut innerlich vorbereitet. Ich hab mir erzählen lassen, wie das sein wird. Bei mir hat es gut funktioniert. Ich war bereit in die Welt hinauszugehen, ein anderes System zu lernen. Ich habe die Montessori Schule gerne besucht, wir hatten eine schöne Kindheit, wir waren zentriert. Die Montessori Schule war so fein, so „daheim“. Zum Glück gab es keine Montessori Oberschule, sonst hätte ich weitergemacht.“

Welche Erfahrungen habt ihr mit Lehrern in der Oberstufe?

Emma: „Ich hatte einen Lehrer, der mit Montessori System gearbeitet hat. Er legte Wert darauf, in Beziehung mit den Schülern zu treten. Es war cool, doch die anderen Schüler waren es nicht gewohnt. Anstatt eine frei ausgewählte Thematik zu bearbeiten, haben sie für andere Fächer gelernt.

Charlotte: „Das Problem ist, dass man mit den Lehrern nicht auf gleicher Ebene ist.

Es ist eine Hierarchie, in der die Lehrer über dir stehen. Das schlimmste von allem ist die Angst vor den Professoren. Ich habe letztes Jahr Klasse gewechselt, weil ich viele Konflikte mit den Lehrern hatte. Diese Konflikte hatte ich, weil ich mich gewehrt habe, wenn die Lehrer respektlos mit den Schülern umgegangen sind. Zum Beispiel hatte ein Schüler das geforderte Buch noch nicht gekauft, „Es Bauern merkt enkjo eh nix!“ war der Spruch mit dem der Lehrer das kommentiert hat. Doch das Bauer-Sein hat mit dem vergessenen Buch ja gar nichts zu tun!“

Emma: „Professoren haben immer Recht. Sie stehen über dir. „Deine Zeichnung ist nicht gut genug “ hieß es. Aber wir tun eben, was wir können, wir sind zum Lernen da. Soll man das nicht sagen?“

Charlotte: „Wenn man zu den Lehrern etwas sagt spürt man, dass die Professoren böse werden.“

Alena: „Ich hatte eine sehr gute Beziehung mit meinem Musiklehrer. Einige Lehrer waren entgegenkommend…“

Anna: „Bei mir war es auch so.“

Alena: „…beim Deutschlehrer dagegen war es schwer. Am Anfang habe ich mich mit meiner Deutschlehrerin gut verstanden. Dann kam ein anderer Deutschlehrer. Ich habe ihn kritisiert, ich bin mit seiner Art des Unterrichtens und seiner Haltung gegenüber den Schülern nicht zurechtgekommen. Er hat uns nicht als gleichwertige Menschen behandelt. Seitdem ich mit ihm gesprochen habe, respektieren wir uns gegenseitig. Er fragt mich, ob es passt, wie er es macht.“

Was hast du an ihm kritisiert? Und wie hast du deine Kritik ausgedrückt?

Alena: „Dieser Deutschlehrer war sehr unpersönlich und oberfl ächlich. Ich hab ihn nicht böswillig kritisiert, und habe immer versucht mich korrekt auszudrücken, ohne zu schimpfen, zu urteilen, oder zu beleidigen, sondern ich bin von mir ausgegangen. Ich habe gesagt: „Ich mag es nicht, wenn Sie uns Schüler beleidigen und zum Weinen bringen“.

Emma: „Die Schüler kommen schon mit der Idee, dass man mit Lehrern keine Beziehung haben kann und soll.“

Charlotte: „Ich habe die Oberschule eigentlich mit einer anderen Einstellung begonnen, doch dann habe ich resigniert.“

Was gefällt euch an der Oberschule?

Charlotte: „Die Schule ist ein Treffpunkt. Die Klasse ist wichtig, um Freunde in deinem Alter zu finden.“

Emma: „Mir gefällt es gut in die Schule zu gehen, meine Klasse ist super… das System mag ich nicht…“

Alena: „Ich habe es genossen, in der Oberschule viele Gleichaltrige zu haben.“

Was würdest du in der Oberschule anders machen?

Emma: „Von sich auslernen, frei.“

Charlotte: „Freiarbeit soll von Anfang an geübt werden. Jetzt in der Oberschule geht das nicht mehr. Keiner würde das tun.“

Emma: „Was ich in der Montessori Schule gelernt habe, vergesse ich nicht mehr. In der Oberschule lernt man für den Test, dann vergisst man es. In der Schule fehlt das Aktuelle. Auch wie man mitalltäglichen Dinge umgeht – alleine zu leben, Bank, Verdienen, (z.B.: wie viel muss ich verdienen damit ich leben kann?). Schade, das wäre wichtig.“

Alena: „Ich hätte lieber mehr Wirtschaft und politische Fächer für die Allgemeinbildung gehabt. Sonst bin ich mit der Oberschule, die ich besucht habe, total zufrieden.“

Anna: „Ich würde eine andere Oberschule wählen oder als Privatistin lernen. In der Oberschule wird man zur Abhängigkeit erzogen. Die Lehrer trauen den Schülern nichts zu, nicht einmal eine Arbeit zu schreiben!“

Alena, Anna: „Wir waren gewöhnt, uns selber zu organisieren. Wir haben das Gefühl, in der Oberschule Zeit zu verschwenden.“

Anna: „Schule ist Lernen für Faule. Man bekommt alles von den Lehrern, man muss sich nicht darum kümmern, woher die Informationen kommen. Ich habe mich abgegrenzt. Außerhalb der Schule interessiere ich mich und vertiefe, in der Schule mache ich es wie die anderen.“

Alena: „Mir fehlt der praktische Teil von Kunst. Wir hatten in der Oberschule nur Geschichte der Kunst. Kunst ist mein Lieblingsfach.“

Was hat dir in der Mon- tessori Schule gefehlt?

Emma: „Leute in meinem Alter. Ich habe es vermisst, andere Leute außerhalb der Schule als Freunde zu haben. In Eppan treffe ich mich nicht mit den Dorfleuten. Dafür treffe ich mich mit anderen Menschen, die ich mag. Ich hätte mehr Kurse machen sollen, um ins Dorfleben reinzukommen. Doch ich war immer so schüchtern in den Kursen.“

Alena: „Freunde in meinem Dorf. Das Zentrum des sozialen Dorflebens war die Dorfschule.“

Charlotte: „Mir haben auch die Gleichaltrigen in der Schule gefehlt. Außerhalb der Schule habe ich mich schon integriert gefühlt. Andere Kurse zu besuchen hat geholfen.“

Anna: „Nein, andere Menschen haben mir in der Montessori Schule nicht gefehlt.“

Wie war das selbständige Lernen in der Montessori Schule?

AnnaAlena: „Wir hatten eine Zeit, in der wir täglich unsere Plastikpferde aufgestellt und sie beobachtet haben. Wir waren überzeugt, dass sie sich bewegen würden, wenn wir wegschauen. Wir haben das stundenlang gemacht, über Wochen. Wir haben die Strecken zwischen den Pferden dauernd nachgemessen, um sicher zu sein, dass sie noch auf demselben Fleck stehen.“

Alena: „Das Pferdespielen
hat mir die Disziplin beigebracht. Ordentlich und lange arbeiten, dranbleiben.“

Anna: „Ich habe mich 2-3 Monate lang mit Geographie Puzzles beschäftigt. Ich konnte mir so viel Zeit nehmen, wie ich wollte.“

Alena: „Die soziale Kompetenz, die ich in der Montessori Schule gelernt habe, habe ich in der Schule und Daheim umsetzen können. Die Montessori Schule ist wie eine Familie: die Sachen werden demokratisch besprochen und versucht zu lösen. In Vergleich dazu sind meine Freunde im sozialen Bereich weniger behutsam.“

Habt ihr in der Montessori Schule je eine Krise gehabt?

Anna: „Ja, im letzten Jahr wegen der Prüfung.“

Alena: „Nein, es wird nie langweilig, man kann so viele Sachen machen.“

Charlotte: „Ich war die ersten zwei Jahre an einer öffentlichen Volksschule. Als ich dann in die Montessori Schule kam war es ein Trauma. Ich hab ein Jahr lang gar nichts gemacht. Dann habe ich durch das Vorbild der älteren den Ansporn bekommen, selbst zu lernen.“

Hattet ihr je das Gefühl, zu wenig zu können?

AnnaAlena: „Nein“

Alena: „Als ich die Montessori Schule besucht habe, hatte ich das Gefühl, dass ich besser und schneller als andere lesen konnte. Einige Sachen haben mich mehr interessiert, und ich habe sie besser gekonnt. In der Oberschule haben wir in Mathe komplizierte Sachen durchgenommen, aber nicht die Grundlagen wie Kopfrechnen. Viele in der Klasse konnten eigentlich noch nicht Kopfrechnen. Dafür fehlten mir andere Teile der Mathematik, die mich einfach weniger interessiert haben.“

Emma: „Am Anfang habe ich versucht, alles, was die Lehrer
gesagt haben, zu lernen. Dann habe ich das System Schwindelzettel zu beherrschen
gelernt.“

Charlotte: „Am Anfang habe ich gelernt, was ich wichtig für mich gefunden habe. Im Test ist dann etwas komplett Anderes gekommen.“

Was hat dir in der Montessori Schule am besten gefallen?

Emma: „Die Gemeinschaft . Man hat keine Angst, man darf alles sagen, auch Außerschulisches. Nur das zu lernen, was mich interessiert. Das bleibt einem dann auch.“

Charlotte: „Das Familiäre. Mit jedem Mensch hat man eine Beziehung. Man spornt sich gegenseitig zum Lernen an.“

Alena: „Die freie Zeitverfügung. Selber für sich verantwortlich zu sein. Es war auch toll, gemischte Altersgruppen zu haben. Ich hab mich in der Schule „daheim“ gefühlt.“

Emma: „Ich hatt e in der Montessori Schule nie das Gefühl, dass ich mich verstellen muss, um den anderen zu gefallen. In der Oberschule hatte ich das Gefühl schon viel eher, besonders mit den Jungs, mit denen ich weniger Erfahrung hatte.“

Charlotte: „Auch wenn es wenige Menschen gab hat, man doch genug Abwechslung gehabt.“

notiert und Zusammengefasst von Anna Nesler
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Kinderferien: Abenteuer Wald

Die sommerlichen “Waldwochen”, besser bekannt als das “Abenteuer Wald”, erfreuen sich starker Beliebtheit und sind inzwischen jedes Jahr regelrecht ausgebucht. Doch seit wann gibt es sie eigentlich? Und wer hatte die Idee dazu? 

Die Anfänge

Gründervater und -mutter waren vor rund  sieben Jahren Alex Dangl und Verena Ladstätter, beide Wildnis- und Montessoripädagogen. “Begonnen hat alles damit, dass wir uns einfach gedacht haben: Warum nicht im Sommer über den Kindergarten hinaus etwas für größere Kinder anbieten?” erzählt Alex. Verena ist nun hauptberuflich Bäuerin und Alex freiberuflich und bei der Lebenshilfe tätig. Beide begleiten aber heute noch das Projekt, welches heuer erstmals für zwei Mal zwei Wochen stattfindet. 

Die Philosophie

Dabei wurde die Idee von Anfang an von der Philosophie von Maria Montessori und der Naturpädagogik, wie sie auch im Naturkindergarten der Genossenschaft gelebt wird, getragen: Draußen im Freien ohne vorgefertigtes Spielzeug tätig sein. Jedes Kind erhält vorbehaltlos Vertrauen und übernimmt eine gewisse Verantwortung für den gelungenen Tag und die Gemeinschaft. Und wie kann man sich so einen Tag im Wald konkret vorstellen? 

“Mir hat am Besten die Freizeit, Pflanzen erkunden, eine Schleuder schnitzen und das gemeinsame Kochen gefallen! Eigentlich…einfach alles”

Davide

Der Tagesablauf

Die Kinder kommen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr zur Seilbahn Kohlern und fahren gemeinsam mit den Pädagogen bis zur Bergstation, vorbei an der Montessori Schule wo die Ausrüstung für den beginnenden Tag abgeholt wird: Die Wasserkanister, Proviant und verschiedene Utensilien zum Kochen und Spielen werden im Ziehwagen verstaut. Nach rund 20 bis 30 Minuten Spaziergang erreicht die Gruppe das Camp am Weiher und sucht sich gemeinsam ein geeignetes “Platzl” aus. Ähnlich wie das Leben, verläuft auch der Spazierweg nicht immer geradlinig: Um Kräuter oder Haselnussstecken für die Stockpizza zu sammeln wird des Öfteren am Wegrand ein Zwischenstopp eingelegt. 

Der Morgenkreis und das Medizinrad

Im Laufe des Tages steht das freie Spiel im Vordergrund. “Dieses wird von Eckpfeilern umrahmt, die dem Tag eine Struktur verleihen: der Morgenkreis, die Verteilung der Arbeiten anhand des Medizinrades und den vier Elementen, die Angebote und das Mittagessen”, erklärt Alex weiter. Jeder Himmelsrichtung ist ein bestimmter Tätigkeitsbereich zugeordnet: Der Luft dem “Erste Hilfe” Bereich,  dem Feuer just die Feuerzubereitung, dem Element Erde das Kochen selbst und dem Wasser die Wasserversorgung aus den Kanistern. Aber auch die Zubereitung des “Sonnentees” aus frisch gesammelten Kräutern. Jedes Kind erhält so gleich am Morgen eine Aufgabe und damit auch Verantwortung übertragen und fühlt sich gleichzeitig als Teil der Gemeinschaft.

Das freie Spiel und die Angebote

Nach dem Morgenkreis wird bis halb Mittag nach Lust und Laune gespielt, entdeckt und gebalgt…und wer möchte, kann an einer Aktivität teilnehmen, wie Filzen, Schnitzen oder Werken. Es gibt keine genauen Vorgaben, doch eine Hauptregel lautet: Jedes Material oder Werkzeug muss nach den entsprechenden Regeln verwendet werden und am Ende wird aufgeräumt! 

Das Mittagessen und das Feuermachen

Ab halb Mittag beginnt die gemeinsame Essensvorbereitung. Jedes Kind bringt sich ein: Ob mit Wasserholen, Aufschneiden oder, besonders spannend, beim Feuermachen: Es werden nämlich verschiedenen Feuertechniken, wie beispielsweise mit einem Magnesiumstab erprobt. Ein Vogelruf oder ein Trommelschlag sind das Zeichen, dass nicht nur das Mittagessen fertig ist, sondern dass man nun vom Spiel oder Tätigsein wieder in die Gemeinschaft kommt. Das Tischdecken im herkömmlichen Sinne gibt es nicht, denn gegessen wird rund um das Feuer. Der Abwasch wird ebenso gemeinsam erledigt und nach einer freien Spiel- oder Entspannungszeit findet gegen 15 Uhr bereits der Abschlusskreis statt. Es wird gemeinsam reflektiert: Was lief heute gut, was weniger? Und was wünsche ich mir für morgen? 

Melanie Donà
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Zu Besuch in unserem Waldmuseum

Von Naturkindergartenteam

Ihr glaubt gar nicht was wir in unserem Waldplatzl so alles finden und entdecken…Federn, vom Eichhörnchen angeknabberte Nussschalen, Gallen, sogar einen Knochen. Mit unseren Lupen können wir sogar die kleinsten Krabbeltiere beobachten. Ameisen, Saftkugler, Tausendfüßler…der Wald ist voller Lebewesen, man muss nur genau hinschauen. Manche davon haben wir noch nie zuvor gesehen und müssen in unserem Tierführer nachlesen…Wie heißt es? Was frisst es? Ob es wohl fliegen kann oder sogar giftig ist?

Zurzeit überwintert eine Raube des Schneckenspinners bei uns im Waldmuseum,durch ein offenes Glas können wir sie beobachten. Als wir die Raupe gefunden hatten war sie grün, wie ein frisches Buchenblatt, mittlerweile hat sie sich verpuppt, jetzt sieht sie gelb aus und bewegt sich nicht mehr. Wir sind gespannt…was daraus wohl im Frühling schlüpfen wird?

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Das Montessori-Geburtstagsritual

Bezeichnenderweise hatMaria Montessori inihrem Exil in Indien die Ideeentwickelt, die Inhalte der

Naturwissenschaften auf eine ganzheitliche Art zu vermitteln und sie „Kosmische Erziehung“ genannt. Daraus ist auch das Geburtstagsritual entstanden.Das Geburtstagskind umrundet dabei eine Kerze so oft, wie die Erde im Laufe seines Lebens die Sonne umkreist hat, also bei einem Siebenjährigen sieben Mal. Für Kindergarten und Schule gibt es dazu aufwändiges Material aus Holz oder Stoff mit den Jahreszeiten und ihren Monaten. Für uns Zuhause reicht eine schöne, stabile Kerze, ein Kreis aus Stoff, Papier oder einer Schnur mit mindesten1m Durchmesser, ein kleiner Ball, der die Erde darstellt und so viele Symbole (Steinchen, Perlen…) wie das Geburtstagskind alt wird. Dazu braucht es eine Markierung, wo im Kreis der Geburtstag und damit der Startpunkt ist. Das Geburtstagskind nimmt die Erde in seine Hände und begibt sich zu seinem Geburtspunkt. Es geht langsam gegen den Uhrzeigersinn um die Kerze herum, und die Eltern erzählen währenddessen wichtige Ereignisse aus dem ersten Lebensjahr.

Wieder beim Geburtspunkt angekommen, legt das Geburtstagskind ein Steinchen für das 1. Jahr in den Kreis. Dann geht es ein zweites Mal.

Auch Erwachsene können sich zum Beispiel bei der Feier zu ihrem 40. Geburtstag Zeit nehmen, aus ihrem Leben erzählen und die Sonne umkreisen. Denn wir sind alle Teil dieses Kosmos.

Das Lebensbuch

Zum Geburtstagsritual gehört ein Buch, bei dem jedem Lebensjahr ein Fotogewidmet ist und einige Notizen dazu, was in diesem Jahr geschehen ist: ein Umzug,eine Freundin gefunden, Radfahren gelernt, in den Urlaub gefahren, einen Lieblingsplatz entdeckt…

Es ist schön, so ein Lebensbuch mit seinem Kind zu erstellen und sich an das vergangene Jahr zu erinnern. Manchmal wird einem erst dann bewusst, welch große Entwicklungsschritte geschehen sind. Das eigentliche Lernen vollzieht sich langsam und ganzheitlich, und wir vergessen oft, womit wir letztes Jahr noch nicht zurecht kamen, weil es uns jetzt so selbstverständlich scheint, es zu können.

Mein Montessori-Ausbildner Klaus Dieter Kaul besitzt ein solches Lebensbuch für sich (in mehreren Bänden), und es ist wundervoll darin zu blättern. Wer sich von uns Erwachsenen auf die Reise in seine Vergangenheit begibt und ein solches Lebensbuch vom eigenen Leben schreibt,wird mit vielen Erkenntnissen und eine neue Sicht auf sich selbst belohnt werden!

Thea Unteregger
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Waldkind Lied

Walkind Lied
Wir Naturkinder lieben es, dieses Lied zu singen! Diesmal hat uns Leas Papi Heinz auf der Gitarre begleitet.

Text und Melodie hat Marius Tschirky anlässlich des
Internationalen Tages der Wald und Naturkindergarten am 3.Mai geschrieben und es wird in vielen Wäldern der Erde, in vielen verschiedenen Sprachen von begeisterten Naturkindern gesungen.