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Kinderferien: Abenteuer Wald

Die sommerlichen “Waldwochen”, besser bekannt als das “Abenteuer Wald”, erfreuen sich starker Beliebtheit und sind inzwischen jedes Jahr regelrecht ausgebucht. Doch seit wann gibt es sie eigentlich? Und wer hatte die Idee dazu? 

Die Anfänge

Gründervater und -mutter waren vor rund  sieben Jahren Alex Dangl und Verena Ladstätter, beide Wildnis- und Montessoripädagogen. “Begonnen hat alles damit, dass wir uns einfach gedacht haben: Warum nicht im Sommer über den Kindergarten hinaus etwas für größere Kinder anbieten?” erzählt Alex. Verena ist nun hauptberuflich Bäuerin und Alex freiberuflich und bei der Lebenshilfe tätig. Beide begleiten aber heute noch das Projekt, welches heuer erstmals für zwei Mal zwei Wochen stattfindet. 

Die Philosophie

Dabei wurde die Idee von Anfang an von der Philosophie von Maria Montessori und der Naturpädagogik, wie sie auch im Naturkindergarten der Genossenschaft gelebt wird, getragen: Draußen im Freien ohne vorgefertigtes Spielzeug tätig sein. Jedes Kind erhält vorbehaltlos Vertrauen und übernimmt eine gewisse Verantwortung für den gelungenen Tag und die Gemeinschaft. Und wie kann man sich so einen Tag im Wald konkret vorstellen? 

“Mir hat am Besten die Freizeit, Pflanzen erkunden, eine Schleuder schnitzen und das gemeinsame Kochen gefallen! Eigentlich…einfach alles”

Davide

Der Tagesablauf

Die Kinder kommen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr zur Seilbahn Kohlern und fahren gemeinsam mit den Pädagogen bis zur Bergstation, vorbei an der Montessori Schule wo die Ausrüstung für den beginnenden Tag abgeholt wird: Die Wasserkanister, Proviant und verschiedene Utensilien zum Kochen und Spielen werden im Ziehwagen verstaut. Nach rund 20 bis 30 Minuten Spaziergang erreicht die Gruppe das Camp am Weiher und sucht sich gemeinsam ein geeignetes “Platzl” aus. Ähnlich wie das Leben, verläuft auch der Spazierweg nicht immer geradlinig: Um Kräuter oder Haselnussstecken für die Stockpizza zu sammeln wird des Öfteren am Wegrand ein Zwischenstopp eingelegt. 

Der Morgenkreis und das Medizinrad

Im Laufe des Tages steht das freie Spiel im Vordergrund. “Dieses wird von Eckpfeilern umrahmt, die dem Tag eine Struktur verleihen: der Morgenkreis, die Verteilung der Arbeiten anhand des Medizinrades und den vier Elementen, die Angebote und das Mittagessen”, erklärt Alex weiter. Jeder Himmelsrichtung ist ein bestimmter Tätigkeitsbereich zugeordnet: Der Luft dem “Erste Hilfe” Bereich,  dem Feuer just die Feuerzubereitung, dem Element Erde das Kochen selbst und dem Wasser die Wasserversorgung aus den Kanistern. Aber auch die Zubereitung des “Sonnentees” aus frisch gesammelten Kräutern. Jedes Kind erhält so gleich am Morgen eine Aufgabe und damit auch Verantwortung übertragen und fühlt sich gleichzeitig als Teil der Gemeinschaft.

Das freie Spiel und die Angebote

Nach dem Morgenkreis wird bis halb Mittag nach Lust und Laune gespielt, entdeckt und gebalgt…und wer möchte, kann an einer Aktivität teilnehmen, wie Filzen, Schnitzen oder Werken. Es gibt keine genauen Vorgaben, doch eine Hauptregel lautet: Jedes Material oder Werkzeug muss nach den entsprechenden Regeln verwendet werden und am Ende wird aufgeräumt! 

Das Mittagessen und das Feuermachen

Ab halb Mittag beginnt die gemeinsame Essensvorbereitung. Jedes Kind bringt sich ein: Ob mit Wasserholen, Aufschneiden oder, besonders spannend, beim Feuermachen: Es werden nämlich verschiedenen Feuertechniken, wie beispielsweise mit einem Magnesiumstab erprobt. Ein Vogelruf oder ein Trommelschlag sind das Zeichen, dass nicht nur das Mittagessen fertig ist, sondern dass man nun vom Spiel oder Tätigsein wieder in die Gemeinschaft kommt. Das Tischdecken im herkömmlichen Sinne gibt es nicht, denn gegessen wird rund um das Feuer. Der Abwasch wird ebenso gemeinsam erledigt und nach einer freien Spiel- oder Entspannungszeit findet gegen 15 Uhr bereits der Abschlusskreis statt. Es wird gemeinsam reflektiert: Was lief heute gut, was weniger? Und was wünsche ich mir für morgen? 

Melanie Donà
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Blog Genossenschaft

(Italiano) Giornata della cooperativa 2021

Leider ist der Eintrag nur auf Italienisch verfügbar.

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Blog Naturkindergarten Tagesablauf

Zu Besuch in unserem Waldmuseum

Von Naturkindergartenteam

Ihr glaubt gar nicht was wir in unserem Waldplatzl so alles finden und entdecken…Federn, vom Eichhörnchen angeknabberte Nussschalen, Gallen, sogar einen Knochen. Mit unseren Lupen können wir sogar die kleinsten Krabbeltiere beobachten. Ameisen, Saftkugler, Tausendfüßler…der Wald ist voller Lebewesen, man muss nur genau hinschauen. Manche davon haben wir noch nie zuvor gesehen und müssen in unserem Tierführer nachlesen…Wie heißt es? Was frisst es? Ob es wohl fliegen kann oder sogar giftig ist?

Zurzeit überwintert eine Raube des Schneckenspinners bei uns im Waldmuseum,durch ein offenes Glas können wir sie beobachten. Als wir die Raupe gefunden hatten war sie grün, wie ein frisches Buchenblatt, mittlerweile hat sie sich verpuppt, jetzt sieht sie gelb aus und bewegt sich nicht mehr. Wir sind gespannt…was daraus wohl im Frühling schlüpfen wird?

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Die Schuhe stehen im Weg

Da sind sie wieder, die kleinen Ärgernisse: die Kinderschuhe liegen herum, du bist barfuss auf einen Legestein getreten (das tut richtig weh!) und der Biomüll steht immer noch da, obwohl er schon gestern in die Tonne getragen werden hätte sollen. Schnell hat sich die gute Laune hinter den Winterwolken verkrochen. 

Das Schwierige an den kleinen Ärgernissen ist, dass wir sie in unseren Emotionen mit anderen Ärgernissen verketten. 

Zum Beispiel so: Die Schuhe stehen im Weg – Der ganze Vorraum ist vollgestellt – Wir müssen hier dringend ausmisten! – Das muss wieder einmal ich in die Hand nehmen, denn sonst wird das nichts!! – Immer muss alles ich alleine machen!!! – Ich bin so müde und ganz alleine!!!! 

Eine solche Verkettung geschieht blitzschnell und ohne dass es uns bewusst ist, wir merken nur, dass wir uns plötzlich überfordert und hilflos fühlen. Die Verkettung greift gerne dramatische Situationen aus unserer Vergangenheit auf, die gar nicht mehr aktuell sind und tut so, als würden wir wegen ein paar Kinderschuhen unser Leben komplett hinterfragen müssen. 

Ich finde es ziemlich spannend zu beobachten, womit ich die kleinen Stolpersteine in meinem Leben verknüpfe, damit sie zu schweren Bergen werden. Ein sicherer Hinweis auf die Verkettung ist, dass ich verallgemeinere, ich sage innerlich Sätze, die mit „immer“, „alle“, „nie“ und „niemand“ beginnen. An guten Tagen schaffe ich es, dann zu mir selbst zu sagen: Es ist gar nicht wahr, dass du alleine bist! Und es stimmt, dass das Vorzimmer eine Aufräumaktion braucht, aber die will geplant sein und das steht jetzt nicht an. Jetzt kann ich die Kinderschuhe ein bisschen zur Seite schieben, damit ich gut vorbeikomme, um mir in Ruhe ein Glas Saft einzugießen. Dann überlege ich mir, wann ich mit meiner Familie gemeinsam die Situation hier im Vorzimmer besprechen kann, damit wir gute und kreative Lösungen finden. 

Thea Unteregger
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Das Montessori-Geburtstagsritual

Bezeichnenderweise hatMaria Montessori inihrem Exil in Indien die Ideeentwickelt, die Inhalte der

Naturwissenschaften auf eine ganzheitliche Art zu vermitteln und sie „Kosmische Erziehung“ genannt. Daraus ist auch das Geburtstagsritual entstanden.Das Geburtstagskind umrundet dabei eine Kerze so oft, wie die Erde im Laufe seines Lebens die Sonne umkreist hat, also bei einem Siebenjährigen sieben Mal. Für Kindergarten und Schule gibt es dazu aufwändiges Material aus Holz oder Stoff mit den Jahreszeiten und ihren Monaten. Für uns Zuhause reicht eine schöne, stabile Kerze, ein Kreis aus Stoff, Papier oder einer Schnur mit mindesten1m Durchmesser, ein kleiner Ball, der die Erde darstellt und so viele Symbole (Steinchen, Perlen…) wie das Geburtstagskind alt wird. Dazu braucht es eine Markierung, wo im Kreis der Geburtstag und damit der Startpunkt ist. Das Geburtstagskind nimmt die Erde in seine Hände und begibt sich zu seinem Geburtspunkt. Es geht langsam gegen den Uhrzeigersinn um die Kerze herum, und die Eltern erzählen währenddessen wichtige Ereignisse aus dem ersten Lebensjahr.

Wieder beim Geburtspunkt angekommen, legt das Geburtstagskind ein Steinchen für das 1. Jahr in den Kreis. Dann geht es ein zweites Mal.

Auch Erwachsene können sich zum Beispiel bei der Feier zu ihrem 40. Geburtstag Zeit nehmen, aus ihrem Leben erzählen und die Sonne umkreisen. Denn wir sind alle Teil dieses Kosmos.

Das Lebensbuch

Zum Geburtstagsritual gehört ein Buch, bei dem jedem Lebensjahr ein Fotogewidmet ist und einige Notizen dazu, was in diesem Jahr geschehen ist: ein Umzug,eine Freundin gefunden, Radfahren gelernt, in den Urlaub gefahren, einen Lieblingsplatz entdeckt…

Es ist schön, so ein Lebensbuch mit seinem Kind zu erstellen und sich an das vergangene Jahr zu erinnern. Manchmal wird einem erst dann bewusst, welch große Entwicklungsschritte geschehen sind. Das eigentliche Lernen vollzieht sich langsam und ganzheitlich, und wir vergessen oft, womit wir letztes Jahr noch nicht zurecht kamen, weil es uns jetzt so selbstverständlich scheint, es zu können.

Mein Montessori-Ausbildner Klaus Dieter Kaul besitzt ein solches Lebensbuch für sich (in mehreren Bänden), und es ist wundervoll darin zu blättern. Wer sich von uns Erwachsenen auf die Reise in seine Vergangenheit begibt und ein solches Lebensbuch vom eigenen Leben schreibt,wird mit vielen Erkenntnissen und eine neue Sicht auf sich selbst belohnt werden!

Thea Unteregger
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Waldweihnachten 2021

Waldweihnachten 2021

Endlich war es soweit, der letzte Tag im Wald-Kindergarten am Kohlern war angebrochen und der 24. Dezember – der „heilige Abend“ – stand quasi vor der Tür. Nur noch einmal schlafen. In welch unmittelbarer Nähe war die Ankunft des Christkindes gerückt und was für eine Aufregung pochte da morgens in den Kinderherzen schon mit, als sich die lieben Kleinen in ihrer winterfesten Bekleidung und erwartungsvoll auf den Weg machten?

Eingeweiht in so manch’ kleines Geheimnis rund um die Auswahl der Köstlichkeiten die auch den Tieren während der Waldweihnacht zuteil werden sollte, bereiteten sich die Kinder auf die Ankunft von Mama oder Papa vor … wann würden sie durch die Äste und das Unterholz zu erspähen sein? Wann würden alle eingetroffen sein? Wann würde es losgehen? Die Aufregung wuchs und wurde beinahe sicht- und spürbar.

Und auch die Herzen der Eltern wurden leichter und gelöster je näher sie gegen elf Uhr Vormittags dem Kohlern entgegen schwebten und sich dem Waldplätzchen freudig näherten… Nun hiess es erstmals loslassen von der Hektik der Stadt, um ganz anzukommen – zum einen in der Gegenwart und zum anderen innerhalb der vielseitigen Beschaffenheit des Waldes selbst, der mit seinen Farben, Formen, Gerüchen und Klängen – mit seiner Atmosphäre und Bereitschaft alle Wesen wohlwollend in ihm willkommen zu heißen: die großen wie die Kleinen, die Dauergäste wie die Besucher, die Bewohner aller Art, die Menschen wie die Tiere.

Eifrig halfen ein paar flinke Hände einen Kreis aus hölzernen Sitzgelegenheiten zu bauen und langsam waren tatsächlich auch alle eingetrudelt und angekommen, um dem Ritual – eine Kerze für ein jedes Kind mit einem Elternteil gemeinsam einem Spiralweg in eine Mitte folgend, zu entzünden – mit Aufmerksamkeit und Staunen beizuwohnen. Es dauerte eine Weile bis diese Übung der Achtsamkeit von allen Kindern begleitet von filigranen Klängen und mantrahaft gesprochenen Sätzchen, vollzogen werden konnte und am Ende brannten fast alle 18 kleinen Kerzen auf ihren gelb leuchtenden Filzsternen am Waldboden.

Manch kleiner Popo rutschte schon ungeduldig hin und her und durfte dann zur Stelle düsen, wo den Tieren ein Weihnachtsessen bereitet wurde. Fast zeitgleich durften Jausen und Mittagsboxen geöffnet und leckere Köstlichkeiten getauscht und verkostet werden. 

Eine kleine Anerkennung in Form von kulinarischen „Schmankerln“ aus regionaler und nachhaltiger Produktion an die Kindergärtnerinnen, fehlte an dieser Stelle auch nicht und wurde freudig empfangen. Reichlich beschenkt wurden Eltern wie Kinder auch wieder von Doris, die eine schier unzählbare Anzahl von Krapfen hervorzauberte und allen großzügig verteilte.

So ging der Mittag irgendwie für den ein oder anderen nahtlos in eine kleine Weihnachtsfeier mit der Schulgemeinschaft am „Sonnenplatzl“ über.

„Frohe Weihnachten“ hörte man es an diesem Tag noch öfters über die Lippen der Menschen kommen. Ein schöner Jahresabschluss und ein gutes, friedvolles Miteinander fanden hiermit ihren gelungenen Ausklang. 

Eva Kaufman
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Allgemein Elternbildung

Liebe, Tod und Teufel. Schwierige Themen mit Kindern ansprechen

11. Dezember 2021 von 15 bis 18 Uhr

Wie sage ich meinem Kind, dass die Oma im Sterben liegt? Wie bringe ich meinen Kindern bei, dass ich mich neu verliebt habe? Und die Verständigung in die andere Richtung ist genauso wichtig: Wann und wie hat mein Kind Gelegenheit mit mir komplexe Themen zu besprechen? Wie kann ich Zuhören?

Der Dialog öffnet einen Raum der Achtsamkeit, in dem wir uns auf Augenhöhe und mit radikalem Respekt begegnen. 

Als Einführung entwickelt Thea Unteregger Materialien, die pädagogische Ansätze zu diesem Thema begreifbar machen. 

Jutta Wieser begleitet den Dialog und schafft einen liebevollen Beziehungsraum.

Anmeldung und Information unter: seminare@montessori.coop

Beitrag: 10€

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Allgemein Elternbildung

Die anderen tun es auch!

13. November 2021 von 15 bis 18 Uhr

Alle anderen in der Klasse haben es auch! Alle meine Freunde machen es so!

Das sind die Totschlag-Argumente, welche unsere Kinder gerne ins Feld führen, wenn es um Markenklamotten, Kurse, Handys oder ein bestimmtes Spielzeug geht. Wo passen wir Eltern uns an und wo gehen wir unseren eigenen Weg?

Der Dialog öffnet einen Raum der Achtsamkeit, in dem wir uns auf Augenhöhe und mit radikalem Respekt begegnen. 

Als Einführung entwickelt Thea Unteregger Materialien, die pädagogische Ansätze zu diesem Thema begreifbar machen. 

Jutta Wieser begleitet den Dialog und schafft einen liebevollen Beziehungsraum.

Anmeldung und Information unter: seminare@montessori.coop

Beitrag 10€

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Allgemein Elternbildung

Hilfe, mein Kind wird ein Mann/eine Frau!

16. Oktober 2021 von 15 bis 18 Uhr

Haare und Brüste sprießen, die Stimme wird tiefer und das Konfliktpotential wächst – wie können wir Eltern damit umgehen, dass unsere Jugendlichen zu Frauen und Männern werden? Wie können wir den Wandel wohlwollend unterstützen?

Der Dialog öffnet einen Raum der Achtsamkeit, in dem wir uns auf Augenhöhe und mit radikalem Respekt begegnen. 

Als Einführung entwickelt Thea Unteregger Materialien, die pädagogische Ansätze zu diesem Thema begreifbar machen. 

Jutta Wieser begleitet den Dialog und schafft einen liebevollen Beziehungsraum.

Anmeldung und Information unter: seminare@montessori.coop 

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Allgemein Elternbildung

Den Alltag verzaubern

September 2021 von 15 bis 18 Uhr

Die tägliche Routine kann zermürbend sein! Immer die Diskussionen, wer die Teller wegräumt und wie lange die Kinder am Handy sein dürfen. Wir widmen diesen Dialog allen kreativen Ideen, um das tägliche Zusammensein mit Kindern leichter und verspielter
zu gestalten.

Der Dialog öffnet einen Raum der Achtsamkeit, in dem wir uns auf Augenhöhe und mit radikalem Respekt begegnen.
Als Einführung entwickelt Thea Unteregger Materialien, die pädagogische Ansätze zu diesem Thema begreifbar machen.
Jutta Wieser begleitet den Dialog und schafft einen liebevollen Beziehungsraum.

Anmeldung und Information unter: 
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