Was erlebt mein Kind den ganzen Tag im Naturkindergarten? Mit was beschäftigt es sich? Womit spielt es gerne? Wo hält es sich besonders gerne auf?
Mit einer Portion Neugier und sehr großem Interesse verfolgten die Eltern der Kindergartenkinder den ersten Elternwald in diesem Schuljahr, der vergangenen Samstag in Kohlern stattfand. Gemeinsam – wie die Kinder fast täglich – ging es mit der Seilbahn von der Talstation in Bozen bis nach Kohlern. Oben angekommen, erwarteten die Eltern bereits die Kindergartenbetreuerinnen Ingrid und Petra und zusammen ging es (leider ohne Leiterwagele) aber mit viele Taschen, Decken und Säcken – jeder durfte etwas tragen – zum Waldplatzl der Kinder.
Um sich aufzuwärmen (in der Früh waren die Temperaturen in Kohlern wirklich niedrig), wurden gleich zu Beginn einige Suchspiele und Aufwärmübungen gemacht.
Danach wurden die Eltern – je nach gezogenem Tier (Eichelhäher, Eichhörnchen, Rabe oder Mäusebussard) verschiedenen Aufgaben zugeteilt, die von Feuerwächter, Wetterbeobachter und Zeitwächter bis hin zu den Kräutersammlern ging.
Gespannt wurden dabei immer wieder den Ausführungen und Antworten auf Fragen der Betreuerinnen gefolgt, die alltägliche Begebenheiten und auch besondere Vorkommnisse im Kindergarten erzählten. Das pädagogische Konzept und der Kindergartenalltag wurden erklärt sowie besonders einfallsreiche Ideen der Kinder schmunzelnd zum Besten gegeben.
Auch die Pause mit Stärkung war für die Eltern ein Erlebnis: Das Feuer für den Tee wurde ganz „naturgemäß“ selbst entzündet, mit Feuerstein, Schlageisen und verkohlter Baumwolle. Der Tee bestand aus selbst gesammelten Kräutern und kleinen Tannen- und Fichtenzapfen.
Nach der Pause ging es mit einer besonderen Farbenlehre weiter: Jedes Elternteil bekam zwei Farben ausgehändigt und musste in der Natur dieselbe Farbe finden. Dabei war man sehr erfinderisch und neben verschiedenen bunten Blättern, Moos und Steinen kamen auch Rinden und Töpfe zum Einsatz.
Abschließend wurden dann noch Gedanken zum Elternwald vorgetragen und Wünsche geäußert. Mit sehr viel Demut, Dankbarkeit und dem Wissen, dass die Kinder wirklich sehr gut aufgehoben sind, ging es wieder talabwärts von der magischen Welt des Waldes in die Wirklichkeit.