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Erinerungen von Paz

Paz ist ein Mädchen aus Argentinien, das in diesem Jahr ihren Zivildienst absolviert hat. Mit ihrer Freundlichkeit und ihrem ansteckenden Lächeln erzählt sie uns, wie die Erfahrung im Naturkindergarten war.

Ich weiß nicht mehr genau, was ich dachte, als ich zum ersten Mal in den Naturkindergarten kam, aber eines war mir sicher: Ich war im Begriff, ein neues Abenteuer zu beginnen, diesmal im Herzen des Waldes.

Von diesem ersten Tag bis heute sind mehrere Monate vergangen. Ich habe gesehen, wie die Blätter langsam von den Bäumen fielen, wie sich die Wiese weiß färbte, und auch, wie sich die ersten Frühlingsblumen schüchtern ihren Weg durch den Schnee bahnten, um schließlich zu sehen, wie der ganze Wald wieder zum Leben erwachte und uns weiterhin überrascht. Ich spreche im Plural, weil im Naturkindergarten Montessori, beide, Kinder und Erwachsene lernen: es geht nämlich jeden Tag darum, gemeinsam Entdeckungen zu machen.

Ich entdeckte, wie sich die Zeitwahrnehmung im Wald verändert, als ob die ganze Welt stillsteht und nur das Hier und Jetzt existiert, wir und alle Bewohner der Natur, und wie der Körper die Fähigkeit hat, sich an die Umgebung anzupassen.

Die Kinder spielen frei in diesem großen Raum, der wiederum in verschiedene Bereiche unterteilt ist, die auf die angebotenen kreativen Aktivitäten ausgerichtet sind und an denen sie teilnehmen können. In den kälteren Monaten des Jahres können die Kinder auch beschließen, im „Haus“ – wie sie es gewöhnlich nennen – zu bleiben, wo sie warme Hausschuhe und mehrere Themenräume für ihre Spielaktivitäten erwarten.

Die Erzieherinnen beobachten und begleiten die Kinder in ihrer sozio-affektiven Entwicklung, sie beteiligen sich an allen Vorschlägen, die der Gruppe gemacht werden, verwenden Montessori- Materialien, aber auch natürliche und recycelte Materialien und vermitteln so eine große Botschaft des Respekts und der Anerkennung für die Umwelt und alles, was sie uns bietet.

Was die Arbeitsatmosphäre betrifft, so habe ich mich persönlich sehr wohl gefühlt, ich fühlte mich immer von den Lehrern geführt und begleitet, und bin auch ihnen zu Dank gewachsen. Sie waren sehr hilfsbereit und immer offen für einen Austausch von Beobachtungen und Überlegungen.

Was die Kinder betrifft… es fällt mir schwer, die Bindung zu beschreiben, die mit ihnen entsteht, so besonders und authentisch. Im Laufe dieses Jahres war ich dabei, wie sie wuchsen, wie sie die Natur, aber auch und vor allem die sozialen Beziehungen erforschten.

Ich beobachtete wie das freie Spiel verschiedene Nuancen annehmen kann und wie die Kinder dadurch sich selbst und andere kennen lernen können. Aber das sind nur Worte, man sollte es selbst erleben, um es zu fühlen!

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